PatVerfü registrieren

Hier fin­den Sie ei­ne An­lei­tung für die Re­gis­trie­rung Ih­rer Pat­Ver­fü beim Zen­tra­len Vor­sor­ge­re­gis­ter der Bun­des­no­tar­kam­mer und Hin­wei­se, wie Sie ver­hin­dern, dass aus der in­te­grier­ten Vor­sor­ge­voll­macht ei­ne Be­treu­ungs­ver­fü­gung wird.

Da­mit si­cher­ge­stellt ist, dass je­der­zeit ein Rich­ter die Exis­tenz Ih­rer Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung und Vor­sor­ge­voll­macht er­mit­teln kann, emp­feh­len wir drin­gend, nach Fer­tig­stel­lung Ih­re Pat­Ver­fü die­se ent­we­der im Zen­tra­len Vor­sor­ge­re­gis­ter der Bun­des­no­tar­kam­mer zu re­gis­trie­ren. Die bei der Bun­des­no­tar­kam­mer re­gis­trier­ten An­ga­ben ha­ben al­ler­dings kei­ne recht­li­che Bin­dung. Der tat­säch­li­che In­halt der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung bzw. Vor­sor­ge­voll­macht kann von der Re­gis­trie­rung ab­wei­chen. Das muss ein Rich­ter dann aber selbst er­mit­teln, in­dem er mit Ih­nen bzw. den Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tig­ten Kon­takt auf­nimmt.
Oder Sie nut­zen das Ab­ge­bot des Zen­trum für An­ge­wand­te Ethik in Er­furt und des­sen Ab­tei­lung ACP (Ad­van­ce Ca­re Plan­ning – über­setzt Ge­sund­heit­li­che Ver­sor­gungs­pla­nung). Die­ses ACP bie­tet ei­nen  kos­ten­lo­sen Über­mitt­lungs­ser­vice des Vor­sor­ge­voll­macht-Do­ku­ments an ein Ge­richt an, wenn die Vor­sor­ge­voll­macht dort ein­ge­reicht, re­gis­triert und hin­ter­legt wur­de, sie­he al­le Ein­zel­hei­ten und schritt­wei­se Er­klä­run­gen hier.
Das kann/sollte man al­so statt ei­ner Re­gis­trie­rung bei der Bun­des­no­tar­kam­mer nut­zen, weil in die Pat­Ver­fü ei­ne Vor­sor­ge­voll­macht „ein­ge­baut“ ist.  Au­to­ma­tisch wird da­mit auch die­se schlaue Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung dem Ge­richt über­mit­telt! Das ist so­wohl dann von größ­tem Vor­teil, wenn ein Be­treu­ungs­ver­fah­ren an­ge­lau­fen sein soll­te, dass sich bei Vor­lie­gen ei­ner Vor­sor­ge­voll­macht in al­ler Re­gel dann er­le­digt hat, wenn die­se Vor­sor­ge­voll­macht über­mit­telt wur­de, als auch aus dem­sel­ben Grund bei je­dem Un­ter­brin­gungs­ver­fah­ren, sprich ei­ner Zwangs­ein­wei­sung.

Al­le Rich­te­rIn­nen des Vor­mund­schafts- bzw. – wie es neu­er­dings heißt – Be­treu­ungs­ge­richts, ha­ben on­line Zu­griff auf bei­de bun­des­wei­te Re­gis­ter, wenn man nicht schon sel­ber auf die Hin­ter­le­gung im ACP hin­ge­wie­sen ha­ben soll­te. Soll­te es ir­gend­wie da­zu kom­men, dass Ih­re An­ge­le­gen­hei­ten vor Ge­richt kom­men, dann wä­re es zwar ein Ver­säum­nis ei­nes Rich­ter, sich vor ei­ner Ent­schei­dung in die­sem Re­gis­ter nicht in­for­miert zu ha­ben, ob ei­ne Vor­sor­ge­voll­macht exis­tiert, aber wenn die Rich­te­rIn das ver­säu­men soll­te, ist man schon in der De­fen­si­ve und hat Pro­ble­me.

Wenn die Rich­te­rIn hin­ge­gen et­was von der Pat­Ver­fü er­fah­ren hat, denn bleibt dem Ge­richt nur noch zu prü­fen, ob die­se Voll­macht ak­tu­ell auf­recht­erhal­ten ist. Wenn dies der Fall ist, dann kann recht­mä­ßig kei­ne Zwangs­be­treu­ung mehr ein­ge­rich­tet wer­den und ei­ne psych­ia­tri­sche Zwangs­ein­wei­sung könn­te auch nur noch le­ga­li­siert wer­den, wenn ei­ne Be­voll­mäch­tig­te ihr nicht wi­der­spro­chen hat. (Die Aus­nah­me ist, wenn nach er­heb­li­chen Straf­ta­ten die fo­ren­si­sche Zwangs­un­ter­su­chung an­ge­ord­net wird. Aber selbst bei ei­ner fo­ren­si­schen Ge­fan­gen­nah­me soll­te sich noch ei­ne Zwangs­be­hand­lung mit ei­nem Be­voll­mäch­tig­ten ver­hin­dern las­sen.)

Die Re­gis­trie­rung der Pat­Ver­fü er­folgt bei der Bun­des­no­tar­kam­mer geht zwar auch per Post, er­folgt aber in der Re­gel über ein On­line-For­mu­lar. Ih­re Da­ten wer­den da­bei ab­hör­si­cher an das Zen­tra­le Vor­sor­ge­re­gis­ter über­tra­gen:

Zum On­line-For­mu­lar

Sie kön­nen die Re­gis­trie­rung aber auch per Post vor­neh­men. Da­zu müs­sen Sie sich zu­nächst ei­ne PDF-Da­tei her­un­ter­la­den. Sie ent­hält das Re­gis­trie­rungs­for­mu­lar und Hin­wei­se zu sei­ner Be­nut­zung:

Hin­wei­se und Do­ku­men­te zum Pa­pier-Mel­de­ver­fah­ren

Das For­mu­lar kann so­wohl zur Re­gis­trie­rung von Vor­sor­ge­voll­mach­ten wie auch von Be­treu­ungs­ver­fü­gun­gen be­nutzt wer­den. Des­halb sind fol­gen­de Hin­wei­se un­be­dingt beim Aus­fül­len der ein­zel­nen Ab­schnit­te zu be­ach­ten, da­mit un­ter kei­nen Um­stän­den die Pat­Ver­fü bzw. Ih­re Vor­sor­ge­voll­macht als Be­treu­ungs­ver­fü­gung miss­ver­stan­den wird:

1. „Da­ten der Vor­sor­geur­kun­de“


Voll­macht zur Er­le­di­gung von:“

Al­le Auf­ga­ben­be­rei­che müs­sen von den Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tig­ten ab­ge­deckt wer­den. Dies wird am ein­fachs­ten da­durch er­reicht, dass Sie im Ab­schnitt „Da­ten der Vor­sor­geur­kun­de“ al­le Auf­ga­ben an­kreu­zen, al­so die Punk­te
„Ver­mö­gens­an­ge­le­gen­hei­ten“, „An­ge­le­gen­hei­ten der Ge­sund­heits­sor­ge“, „Maß­nah­men nach § 1904 Ab­satz 1 Satz 1 und Ab­satz 2 BGB aus­drück­lich um­fasst“, „Maß­nah­men nach § 1906a Ab­satz 1 und 4 BGB aus­drück­lich um­fasst“, „An­ge­le­gen­hei­ten der Auf­ent­halts­be­stim­mung“, und „Maß­nah­men nach § 1906 Ab­satz 1 und 4 BGB aus­drück­lich um­fasst“ (dies sind die ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen für psych­ia­tri­sche Zwangs­be­hand­lung und Zwangs­ein­wei­sung).

Da­mit wird si­cher­ge­stellt, dass ein Rich­ter in je­dem Fall die Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tig­ten kon­tak­tie­ren muss. Soll­ten Sie in Ih­rem Pat­Ver­fü-Do­ku­ment bei ein­zel­nen Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tig­ten ein­zel­ne Auf­ga­ben­be­rei­che aus­ge­schlos­sen ha­ben, dann be­hal­ten die­se Vor­ga­ben wei­ter­hin ih­re Gül­tig­keit und müs­sen in je­dem Fall durch den Rich­ter in Er­fah­rung ge­bracht wer­den.

Ur­kun­de ent­hält An­ord­nun­gen oder Wün­sche“

Auf kei­nen Fall dür­fen Sie hier „für den Fall, dass das Be­treu­ungs­ge­richt ei­nen Be­treu­er be­stellt (Be­treu­ungs­ver­fü­gung)“ an­kreu­zen, denn dann könn­te in Zwei­fel ge­zo­gen wer­den, dass die Ver­fü­gung aus­schließ­lich ei­ne Vor­sor­ge­voll­macht ent­hält. Das Käst­chen „hin­sicht­lich Art und Um­fang me­di­zi­ni­scher Ver­sor­gung (Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung)“ muss an­ge­kreuzt sein.

2. „Da­ten des Ver­fü­gen­den / Voll­macht­ge­bers“

Tra­gen Sie hier Ih­re per­sön­li­chen Da­ten ein.

3. „Bevollmächtigter/Vorgeschlagener Be­treu­er“

Tra­gen Sie hier die in der Pat­Ver­fü auf­ge­führ­ten Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tig­ten ein. Ach­tung! Für je­de ein­ge­tra­ge­ne Per­son muss das Häk­chen bei „Be­voll­mäch­ti­gen“ (nicht: Vor­ge­schla­ge­nen Be­treu­ers) ge­macht wer­den.

Falls Sie mehr als ei­nen Be­voll­mäch­tig­ten an­ge­ben wol­len, dann nut­zen Sie in der aus­ge­druck­ten Ver­si­on ein zwei­tes Blatt, on­line kön­nen Sie mit Klick auf „Bevollmächtigten/Vorgeschlagenen Be­treu­er hin­zu­fü­gen“ wei­te­re Per­so­nen ein­tra­gen.

4. „An­ga­ben zur Zah­lung“

Wäh­len Sie hier aus, auf wel­che Wei­se Sie die Ge­bühr für die Re­gis­trie­rung Ih­rer Pat­Ver­fü ent­rich­ten wol­len. Falls Sie Ih­re Kon­to­da­ten für ei­nen Bank­ein­zug ein­tra­gen, dann wer­den die­se An­ga­ben ab­hör­si­cher an die Bun­des­no­tar­kam­mer über­tra­gen.

5. Ab­schluss

Nach­dem Sie das On­line-For­mu­lar voll­stän­dig aus­ge­füllt ha­ben, er­hal­ten Sie mit Klick auf „Ein­ga­be ab­schlie­ßen“ noch ein­mal ei­ne Zu­sam­men­fas­sung Ih­rer ein­ge­tra­ge­nen Da­ten, die Sie dann end­gül­tig an die Bun­des­no­tar­kam­mer ab­sen­den kön­nen.

Für das Ab­schi­cken per Post ent­hält das PDF-Do­ku­ment die not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen.